Ein sehr großes Anliegen dieses Blogs, die wahre Einheit unter wiedergeborenen Christen zu erhalten, ohne Streit über untergeordnete Fragen einen Vorschub zu leisten, formulierte der Prinz der Prediger [ein Beiname den ihm seine Zeitgenossen verliehen] Charles H. Spurgeon in dieser Weise: [Georg Walter schreibt] Als Charles Spurgeon am 16. Januar 1880 über 1Timotheus 2,3-4 (Salvation by Knowing the Truth) predigte, sagte er als überzeugter Calvinist:
„Es wäre tatsächlich sehr einfach, uns in Kampfbereitschaft zu versetzen und in der nächsten halben Stunde einen sehr erbitterten Angriff gegen jene zu führen, die eine andere Auffassung zu diesem Text haben als wir. Ich kann nicht erkennen, dass daraus etwas Gutes käme … wir nutzen die Zeit besser für etwas, das uns Erbauung bringt. Möge der gute Heilige Geist uns vor einem Geist der Streitsucht bewahren und uns helfen, wirklich von Gottes Wort zu profitieren.“
Georg Walter schrieb in seinem Artikel Die Downgrade Kontroverse [Auszug]:
Spurgeon spielte mit diesen Worten auf Arminianer an, die in Bezug auf die Erwählungslehre eine andere Lehrüberzeugung vertraten als Calvinisten. Nicht nur diese, sondern auch viele andere Äußerungen Spurgeons machen sehr deutlich, dass der Fürst der Prediger Streitigkeiten in Lehrfragen oder Meinungsverschiedenheiten in persönlichen Lehrauffassungen ablehnte, solange diese nicht die fundamentalen Wahrheiten der Bibel in Frage stellten. Spaltung war für ihn etwas, das es zu vermeiden galt, da die Wahrung der Einheit der Gemeinde biblisch geboten war.
Solange zentrale evangelikale Wahrheiten verkündigt wurden, konnte Spurgeon seine calvinistischen Überzeugungen dem höheren Gut der Einheit unterordnen. Mehrfach betonte er seine Verbundenheit mit den Methodisten, die, wie John Wesley selbst, Arminianer waren. Niemals wäre es Spurgeon in den Sinn gekommen, Öl in das Feuer einer Auseinandersetzung zwischen Calvinisten und Arminianern zu gießen. Die Fundamente biblischer Wahrheit waren eben nicht Besitz des einen oder anderen theologischen Lagers, sondern vereinte beide Strömungen in ihrem Kampf um den ein für alle Mal überlieferten Glauben. Wurden die biblischen Fundamente aber aufgegeben oder ausgehöhlt, dann war es aus der Sicht Spurgeons nicht nur das Recht, sondern die Pflicht eines jeden Christen, sich von jenen zu trennen, die sich von der Wahrheit abkehrten. Spurgeon hatte über viele Jahre mit großer Sorge beobachtet, wie modernes Denken neue Lehren hervorbrachte und den alten Glauben zerstörte. Was sich zunächst auf eine Reihe anderer Denominationen beschränkte, weitete sich bald auf die Gemeinden der Baptist Union, des Baptistenbundes, dem Spurgeon angehörte, aus und führte letztlich am 28. Oktober 1887 zu seinem Austritt aus dem Bund.
[Auszug Ende/ Hervorhebungen von Siegfried Schad]
Aus diesem Grund werde ich die Fortsetzung der Calvinismus-Debatte, zu der ich schon einen Entwurf für einen 3. Teil geschrieben hatte, nach den ersten beiden Teilen jetzt einstellen … gleich welche Erkenntnis Einjeder zu dieser Frage hat, sie ist in jedem Fall sekundär, angesichts einem gewaltigen Abfall vom biblischen Glauben, nicht alleine nur in den evengelischen Kirchen und freikirchlichen Allianzgemeinden. sondern auch in ehedem gesunden freien Gemeinden (zumeist Brüderversammlungen).
Liebe Geschwister in Christus, es ist ein “Luxus” den wir uns angesichts der immer kleiner werdenden Herde, nicht erlauben dürfen, über untergeordnete Fragen zu streiten während die Titanic mit Mann und Maus sinkt … Wir, haben die Verpflichtung die Rettungsboote zu starten, die Schwimmwesten zu verteilen … und unseren verführten Geschwistern den Rettungsring zuzuwerfen …
Hes 33, 8 Wenn ich zu dem Gottlosen sage: »Du Gottloser, du mußt gewißlich sterben!« und du sagst es ihm nicht, um den Gottlosen vor seinem Weg zu warnen, so wird jener, der Gottlose, um seiner Sünde willen sterben; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. 9 Wenn du aber den Gottlosen vor seinem Weg warnst, damit er davon umkehrt, und er von seinem Weg nicht umkehren will, so wird er um seiner Sünde willen sterben; du aber hast deine Seele gerettet.
… wieviel mehr gilt dieses Wort, wenn es um den Bruder, oder die Schwester geht, die wir warnen sollen …
fahren wir fort mit Georg Walter Die Downgrade Kontroverse [Auszug]:
Dieser Kampf um die Wahrheit sollten die letzten Lebensjahre Spurgeons charakterisieren und als „Downgrade Kontroverse“ in die Geschichte eingehen. Das englische Wort downgrade steht für Niedergang und bezeichnet in diesem Zusammenhang die Bibelkritik, die durch die liberale Theologie nicht nur die Staatskirchen sondern gleichfalls unter Evangelikalen bis in die Reihen des britischen Baptistenbundes Fuß fassen konnte. Die Reinheit der Lehre war für Spurgeon jedoch wichtiger als trügerischer Friede unter Brüdern oder Einheit unter Christen, die sich bereitwillig in den Dienst des Rationalismus und modernen Denkens stellten, um biblische Wahrheiten auf dem Altar der Einheit zu opfern.
Wer die Downgrade Kontroverse studiert, kann nicht umhin, zu dem Schluss zu kommen, dass der Kampf um die Wahrheit, den Spurgeon und wenige Getreue ausfochten, nichts an Aktualität eingebüßt hat. Es sind dieselben Themen, die unter Evangelikalen heute erneut zur Diskussion gestellt werden: der stellvertretende Sühnetod Christi; die Inspiration und Autorität der Heiligen Schrift (allein die Schrift – sola scriptura); weitere reformatorische Grundwahrheiten der Rechtfertigung allein aus Glauben (sola fide), die Zentralität des Gottessohnes und Gottes Jesus Christus (solus Christus) und das Heil allein aus Gnade (sola gratia); der doppelte Ausgang der Heilsgeschichte: ewiges Heil und ewige Verdammnis; der Sündenfall des Menschen; die Schöpfung; die Verderbtheit der menschlichen Natur und das Wesen der Sünde. Abwesenheit gesunder Lehre erzeugt stets ein Vakuum. Und es ist dieses Vakuum, das dazu führt, dass nicht nur ungesunde Lehre, sondern Unterhaltung und persönliche Vorlieben der Frommen sowie menschliches Denken und die Betriebsamkeit des religiösen Ichmenschen die Oberhand gewinnen, ganz zu schweigen von einer schleichenden Verweltlichung des Denkens und Handelns derer, die sich Nachfolger Christi nennen.
[Auszug Ende/ Hervorhebungen von Siegfried Schad]
Es geht um die dramatische Frage ob die Braut Christi, die wahren Kinder Gottes, an den finsteren Werken der Hure Babylon teilhaben darf, was wir unmißverständlich verneinen müssen und daher auch der Aufruf VERLASST EURE ALLIANZGEMEINDEN! (WOLFGANG LINDEMEYER, DR. LOTHAR GASSMANN, DR. MARTIN ERDMANN, ROLF WIESENHÜTTER, BALDUR GSCHEIDLE. Nicht (heils)entscheidend sind die Beantwortung der Fragen, w.z.B. Euer Standpunkt und Eure Erkenntnis im Bezug auf die Erwählungslehre ist, die z.B. Dave Hunt entschieden ablehnt und der Theologe James White verteidigt … oder der liebe Bruder Lothar Gassmann verneint und der liebe Bruder Martin Erdmann bejaht … wir könnten fortsetzen und weitere Namen hinzufügen, aber das ist glaube ich nicht nötig, Ihr habt sicherlich verstanden worum es mir in diesem Beitrag geht: Wahre Einheit unter Christen, ohne unnötige Trennungen!
Quelle