„Gauben Sie, daß Sie ein Sünder sind?” “Ja.”
„Glauben Sie, daß Christus für Sünder gestorben ist?”
“Wollen Sie Ihn als Ihren Erretter annehmen?” “Ja.”
“Dann sind Sie errettet!”
“Bin ich das wirklich?”
“Ja, denn die Bibel sagt, daß Sie errettet sind.”
Auf den ersten Blick scheinen Methode und Botschaft über jede Kritik erhaben zu sein.
Bei näherem Hinsehen allerdings werden wir zwangsläufig stutzig und kommen zu dem Schluß, daß wir das Evangelium allzusehr vereinfacht haben.
Der erste verhängnisvolle Fehler besteht darin, daß wir nicht genügend Nachdruck auf echte Buße legen.
Eine echte Bekehrung ohne tiefes Bewußtsein der eigenen Sündhaftigkeit gibt es nicht.
Es ist eine Sache, verstandesmäßig zu bejahen, daß ich ein Sünder bin, aber es ist etwas ganz anderes, durch den Heiligen Geist von persönlicher Schuld in meinem Leben überführt zu werden.
Wenn ich nicht eine geistgewirkte Erkenntnis meines völlig verlorenen Zustandes habe, kann ich auch niemals zum rettenden Glauben kommen. Es ist sinnlos, Sünder, die ihre persönliche Schuld noch nicht erkannt haben, zum Glauben an Jesus Christus aufzufordern – diese Botschaft gilt nur denjenigen, die wissen, daß sie verloren sind..
Wir nehmen dem Evangelium die Schärfe, wenn wir den gefallenen Zustand des Menschen nicht nachdrücklich hervorheben.
Wenn wir ein derart verwässertes Evangelium bringen, nehmen die Menschen das Wort Gottes mit Freude anstatt mit tiefer Reue auf.
Sie haben keine tiefen Wurzeln; eine Zeitlang halten sie vielleicht durch. Wenn aber Drangsal oder Verfolgung entsteht, geben sie sehr bald ihr Bekenntnis auf (Matth. 13,21).
Wir haben vergessen, daß die Botschaft sowohl Buße vor Gott als auch Glauben an unseren Herrn Jesus Christus enthält (Apg. 20,21).
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aus:“Evangelium zum Schleuderpreis?“ W. MacDonald