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500 Jahre danach: Ist die protestantische Reformation tot?

Warum feiert Papst Franziskus mit? Was hat sich geändert? Von Steve Wohlberg
pfarrdiakon / PixabayDenkmal Martin Luthers 

Der 31. Oktober 2016 ist Vergangenheit. Damit sind wir offiziell in das 500. Jahr seit dem Beginn der protestantischen Reformation eingetreten. Vor etwas mehr als 499 Jahren, genauer am 31. Oktober 1517, nagelte der Augustinermönch Martin Luther seine berühmten »95 Thesen über die Kraft des Ablasses« an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg. Als Martin Luthers Hammer den Nagel traf, war er noch ein loyales Glied der Römisch-Katholischen Kirche; doch sein Vertrauen auf den Katholizismus war erschüttert  – vor allem, seit Rom sogenannte Ablassbriefe anbot, die den Käufer angeblich von allen seinen Sünden freisprachen.

»Ablässe sind Lügen«, wetterte der Mönch. »Gottes Vergebung ist ein Geschenk. Es ist nicht käuflich!«

Luthers mutige Aktion gegen den päpstlichen Ablasshandel 1517 versetzte ganz Europa in Aufruhr, und seine revolutionäre Botschaft verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Gott löste durch sie eine Reformationsbewegung aus, die sich nicht mehr stoppen ließ. Das Wort Protestant stammt von dem Wort Protest. Infolge der Protestbewegung Luthers verloren Millionen schließlich ihr Vertrauen auf die Päpste und Priester. Sie kehrten der Römisch-Katholischen Kirche den Rücken. Protestantische Kirchen – wie Lutheraner, Presbyterianer, Baptisten, Mennoniten, Methodisten – schossen fast wie Pilze aus dem Boden.

Spulen wir 500 Jahre vor, gelangen wir in die heutige Zeit. Wie wird dieses Jubiläumsjahr von den protestantischen Kirchen gefeiert? Wenn meine Frau und ich unseren Hochzeitstag feiern – wir sind schon 16 wunderbare Jahre verheiratet – dann schwelgen wir in Erinnerungen an unser Ehegelübde und erneuern unseren Bund miteinander. Doch was macht die Evangelische Kirche? Erinnert sie sich an ihr Gelübde? Hält sie die Fackel ihres Gründers hoch? Leider haben wir gerade das Gegenteil erlebt. Anstelle das Banner »Wahrheit statt Tradition« zu schwenken, das Martin Luther unter Lebensgefahr hochhielt, hat die große Mehrheit der Lutheraner gerade wieder offiziell verkündet, dass sie ihren Kuschelkurs mit Rom intensivieren werden.

»Katholische und Lutherische Kirchen versprechen, auf ein gemeinsames Abendmahl hinzuarbeiten«, lautete der Titel eines Artikels vom 31. Oktober 2016 in der katholischen Zeitschrift Crux: Taking the Catholic Pulse. Das Bild dazu zeigt Papst Franziskus in einer Umarmung mit Martin Junge, dem Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes. Anlass war die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung, in der sie zusicherten, »die Hindernisse für eine völlige Einheit zwischen ihren Kirchen zu beseitigen«. Sie trafen sich in Lund »zum Gedenken des 500-jährigen Jubiläums der Reformation«.

»Spielt die Reformation immer noch eine Rolle?«, titelte ein Artikel von Jacob Lupfer am 30. Oktober 2016, veröffentlicht vom Religion News Service. Er sprach sich dafür aus, den Protestantismus einen natürlichen Tod sterben zu lassen und zitierte Rick Warren, den Pastor der baptistischen Megakirche. Dieser hatte gesagt, das Wort Protestant an sich sei »ein alter Begriff. Wie wenn man sagt: ›Ich bin ein Pilger.‹ Niemand nennt sich heute noch Pilger oder Puritaner.«

In anderen Worten: Ruhe in Frieden! Der Protestantismus ist verstorben. Herr Lupfers Überlegungen enden nachdenklich: »Fünf Jahrhunderte ist eine lange Zeit … Noch fünfhundert Jahre dann wird der Protestantismus entweder in Roms Schoß zurückgekehrt oder in eine Milliarde Kirchen zersplittert sein.«

Hier erscheinen mir einige Anmerkungen angebracht: Erstens weisen die prophetischen Zeichen um uns her darauf hin (Daniel 12,4; Lukas 17,28-30; 21,25-28), dass der Herr Jesus Christus zur Erde zurückkehren wird lange bevor »noch fünfhundert Jahre« vergangen sein werden (1. Thessalonicher 5,1-3; 2. Petrus 3,1-14). Zweitens – und das ist angesichts des wachsenden Einflusses von Papst Franziskus und seiner ökumenischen Aktivitäten besonders relevant – sind die Auslöser der protestantischen Reformation ganz und gar nicht tot. Sie sind heute noch quicklebendig.

Im Wesentlichen protestierte die Reformation dagegen, dass die Römisch-Katholische Kirche menschliche Traditionen über die Aussagen der Heiligen Schrift stellte, vor allem, wo es um Traditionen ging, die die Botschaft untergruben, die das Neue Testament verkündigt, nämlich Rettung aus Gnade allein durch Glauben an Jesus Christus. Die Reformation protestierte dagegen, dass kirchliche Autorität über die Autorität der Bibel gestellt wird. Der protestantische Schlachtruf lautete:

»Sola Scriptura«, allein durch die Schrift
»Sola Christo«, allein durch Christus
»Sola Fide«, allein durch Glauben
»Sola Gratia«, allein durch Gnade

Ja, auch die Römisch-Katholische Kirche lehrte (und lehrt heute noch), dass Glauben wichtig und Bibellesen wertvoll ist und dass Errettung durch Jesus und seine Gnade geschieht; die Trennlinie zwischen den Reformatoren und dem Katholizismus zog jedoch das Wörtchen mit den vier Buchstaben: »sola« (»allein«).

Im 16. Jahrhundert lehrten die Protestanten, man könne aus Gottes Gnade allein in den Himmel kommen, durch Glauben allein, an Jesu Christi vollkommene Verdienste allein, aufgrund der Heiligen Schrift allein; Rom jedoch fügte zahlreiche Traditionen als Vorbedingung für die Errettung hinzu: zum Beispiel das Gebet zu Maria und verstorbenen Heiligen, den Rosenkranz, die Beichte, Bußübungen, finanzielle Zahlungen, um verstorbene Familienangehörige aus den Flammen des Fegefeuers zu befreien, und vor allem den Glauben an die oberste Autorität des Papstes als Nachfolger des Heiligen Petrus und einzigem Oberhaupt der Christenheit. Rom ergänzte auch, dass Gottes Vergebung erlangt werden könne, indem man Ablassbriefe kaufe.

»Ja, diese Traditionen stehen nicht ausdrücklich in der Bibel«, gestehen Päpste und Priester ein, »aber sie kommen vom Heiligen Geist, der durch Gottes Gemeinde wirkt.« »Tut uns leid«, erwiderten die Protestanten, »Das akzeptieren wir nicht. Wir halten uns an die Schrift, nicht an irgendwelche Mythen.« Diese Fragen spalteten im 16. Jahrhundert die Christenheit.

Als der Konflikt sich zuspitzte, studierte Luther schließlich die Prophezeiungen. Im Kerzenlicht las er, dass Paulus einen »Abfall« (Apostasie) in der Kirchengeschichte voraussagte (2. Thessalonicher 2,3); einen »Menschen der Sünde«, der dann aufstehen würde (Vers 4); ein »Tier«, das »gegen die Heiligen Krieg führen« würde (Offenbarung 13,1.7) und eine mysteriöse babylonische Hure (eine falsche Kirche), die verbotene geopolitische Beziehungen mit »den Königen der Erde« unterhalten würde (Offenbarung 17,1.5; 18,4). Nach und nach fügten sich Gottes prophetische Puzzleteile zusammen. Entsetzt erkannte Luther, dass er sowohl den Christus als auch den Antichristus entdeckt hatte. Gedrungen vom Heiligen Geist gab Luther seine politische Korrektheit auf, ging an die Öffentlichkeit und erklärte: »Wir sind hier der Überzeugung, dass das Papsttum der Sitz des wahren und wirklichen Antichristen ist.« (LeRoy Froom, The Prophetic Faith of Our Fathers, Bd. II, S. 121)

»Der Katholizismus ist ein geschickt gefertigtes Scheinchristentum«, erkannte Luther nüchtern. Diese Lehre wurde standardmäßig im Protestantismus vertreten und von Johannes Calvin (Presbyterianer), John Wesley (Methodist), Charles Spurgeon (Baptist), Matthew Henry (Bibelkommentator) und zahlreichen anderen geteilt. Man kann sich im Internet leicht davon überzeugen. Der protestantische Historiker John Foxe, Autor des christlichen Klassikers Foxe’s Book of Martyrs, drückt dieselbe Überzeugung aus, wenn er schreibt:

»Ganz gegen die Prinzipien und den Geist des Evangeliums hat die päpstliche Kirche sich mit dem Schwert bewaffnet und Gottes Kirche jahrhundertelang geplagt und verwüstet. Deshalb wird diese Zeit zurecht in der Geschichte ›finsteres Mittelalter‹ genannt. Die Könige der Erde ›gaben ihre Macht dem Tier‹.« (John Foxe, Foxe’s Book of Martyrs, edited by William Byron Forbush, Kap. IV, S. 43).

Haben sich die Zeiten geändert?, könnte man sich fragen. Ja, das haben sie. Doch Rom hat sich im Kern nicht geändert. Schauen wir uns einmal ein paar Irrtümer genauer an, die auch im 21. Jahrhundert von der Römisch-Katholischen Kirche gelehrt werden:

1. Im Einklang mit der katholischen Tradition lehrt Papst Franziskus die Wichtigkeit des Gebets zu Maria und den verstorbenen Heiligen; während die Heilige Schrift sagt: »Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus« (1. Timotheus 2,5). »Ein Mittler« bedeutet »einer«, nicht zwei, drei oder mehr. Franziskus liegt hier falsch. Christen sollten niemals zu Maria beten, sondern allein zu Gott dem Vater im Namen seines Sohnes Jesus Christus (Johannes 14,6; 15,16).

2. Die Römisch-Katholische Kirche lehrt immer noch, sie sei allein die wahre Kirche und Braut Jesu, weil ihre Päpste angeblich die Nachfolger von Petrus seien, dem, wie sie sagt, ersten Papst, auf den Jesus seine Kirche gebaut habe. Dies ist Roms grundlegende Auslegung von Matthäus 16,18, wo Jesus zu Petrus sagte: »Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen.« Doch Roms Auslegung ist aus folgenden Gründen fehlerhaft: Erstens findet sich das Wort »Papst« nirgendwo in der Bibel. Dieser menschenverherrlichende Titel wurde dem obersten Kirchenführer erst Jahre später verliehen in dem unheiligen Bemühen der Römischen Kirche ihre eigene Autorität über die anderer Kirchen zu stellen; zweitens sagte Jesus Christus nicht »Du bist Petrus und auf dich will ich meine Gemeinde bauen«, sondern »auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen«. Unmittelbar vor dieser Aussage hatte nämlich Petrus bekannt: »Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!« (Vers 16). Jesus selbst ist der »Felsen«, auf den Gottes Gemeinde gebaut ist, nicht der arme Petrus, der sogar vom Teufel benutzt wurde, kurz nachdem Jesus diese Worte gesprochen hatte (Vers 21-23). »Der Herr ist mein Fels«, schrieb David in Psalm 18,2. Der »Fels« ist »Christus«, sagt Paulus (1. Korinther 10,4). Der Gedanke, dass der impulsive und fehlerhafte Petrus das Fundament von Gottes Kirche wurde, ist Teil der römischen Irrlehre. [Petrus, gr. petros, bedeutet Stein. Fels, gr. petra, heißt Fels. Petrus würde ein Stein des geistlichen Tempels sein, der auf Jesus, diesem Felsen gebaut würde (Epheser 2,21).]
3. Die Römische Kirche lehrt immer noch die Lehre vom Fegefeuer, von der Wichtigkeit der Reliquien, von der Bilderverehrung, von der Gültigkeit der Ablässe, sowie viele andere menschliche Traditionen, die nirgendwo im Wort Gottes erwähnt werden.

Ohne sich dessen bewusst zu sein, erfüllen Protestanten in ihrem Strebennach Einheit mit Rom heute Gottes heilige Prophetie, die uns sagt, dass in den letzten Augenblicken dieser Weltgeschichte »die ganze Welt über dieses Wunder staunte und dem Tier folgte« (Offenbarung 13,3 Neues Leben).

Die Bibel ist immer noch die Bibel, das Tier immer noch das Tier, und von unseren sündigen Verstößen gegen Gottes Zehn Gebote können wir nur dann völlig gerettet werden, wenn wir Jesus allein vertrauen (1. Johannes 3,4; Apostelgeschichte 4,12). Die Prophetie sagt auch voraus, dass kurz vor der Wiederkunft unseres Heilands (Offenbarung 14,14-16), der allmächtige Gott die letzte Phase der protestantischen Reformation anstoßen wird, und zwar durch die weltweite Verkündigung der drei Engelsbotschaften, die in Offenbarung 14,6-12 zu finden sind. Gottes drei Engel verkündigen heute, »die Stunde seines Gerichts ist gekommen« (Vers 7), sie fordern zur Anbetung des Schöpfers auf (Vers 7) und warnen vor dem Tier (der Römischen Kirche), das Gottes ursprünglichen Siebten-Tags-Sabbat (Samstag) auf den Sonntag verlegt hat (1. Mose 2,1-3; Daniel 7,25; Offenbarung 14,7.12; 2. Mose 20,8-11; Matthäus 12,8; 28,1.2; Johannes 14,15).

Vor allem fordert Gottes endzeitliche Reformationsbotschaft uns auf, an das »ewige Evangelium« zu glauben (Vers 6), dass Jesus Christus jeden liebt und den vollen Preis für unsere Sünden bezahlt hat (Johannes 3,16; 1. Korinther 15,3.4).

Was bringt die Zukunft?

»Gottes Wort hat uns vor der drohenden Gefahr gewarnt; wenn wir sie nicht beachten, dann wird die protestantische Welt erst dann erkennen, was die wahren Absichten Roms sind, wenn es zu spät ist, um ihrer zuschnappenden Falle zu entrinnen. In aller Stille nimmt seine Macht zu. Seine Lehren üben einen Einfluss in Parlamenten, in Kirchen und in den Herzen der Menschen aus. Es türmt seine hohen und gewaltigen Bauwerke auf, in deren geheimen Schlupfwinkeln sich seine einstigen Verfolgungen wiederholen werden. Verstohlen und unverdächtigt verstärkt es seine Truppen, um seine Ziele zu verfolgen, wenn die Zeit kommt, wo es zuschlagen kann. Es geht ihm allein darum, sich in günstige Ausgangsstellung zu bringen, und man ist bereits dabei, sie ihm zu gewähren. Bald werden wir sehen und zu spüren bekommen, was die Absicht des römischen Unterfangens ist. Wer Gottes Wort vertraut und befolgt, wird dann Anschuldigungen und Verfolgung auf sich ziehen.« – (Ellen White, The Great Controversy, Ausgabe 1911, S. 581)

Täuschen wir uns nicht: Die fundamentalen Fragen, die Luther von Rom trennten, existieren heute immer noch. Gemäß der Prophetie ist der Vatikan immer noch das »Tier« [ein Symbol für das vierte Königreich der Prophetie]. Fünfhundert Jahre sind seit Luthers erstem Protest in Wittenberg vergangen. Ja, die Zeiten haben sich geändert, aber die Bibel nicht. Rom auch nicht. Gottes Reformation ist noch lebendig und wird bis ans Ende der Zeit bestehen bleiben.

»Alle, die auf der Seite des HERRN stehen, sollen zu mir herüberkommen!«, rief Mose vor dem Goldenen Kalb (2. Mose 32,26 Neues Leben).

In einer Zeit gefährlicher ökumenischer Kompromisse richtet König Jesus Christus dieselbe Einladung an uns.

Übersetzung mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber. Quelle: 500 Years Later. Is the Protestant Reformation Dead?, www.whitehorsemedia.com, 3. November 2016

Quelle

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